Jupp Lang 40 Jahre aktiver Schiedsrichter - 99 Prozent gute Erfahrungen - 4 Jubiläen in 2020

Jupp Lang 40 Jahre aktiver Schiedsrichter - 99 Prozent gute Erfahrungen - 4 Jubiläen in 2020

Wenn nach Spielende die unterlegene Mannschaft zu mir kommt und sich für die gute Spielleitung bedankt - das ist das schönste Kompliment für mich.“ FranzJosef „Jupp“ Lang ist mit Leib und Seele Fußballschiedsrichter. Und das mittlerweile exakt 40 Jahre. Denn genau seit dem 6. Juni 1980 ist er aktiver Referee im Fußballkreis Bonn. Seitdem hat er weit über 2.000 Spiele geleitet, das heißt mehr als 50 Partien im Jahr. Man muss schon mit Leib und Seele für sein Hobby brennen, um auf solch beeindruckende Zahlen zu kommen. „Dem Schiedsrichter müssen die ersten 10 Minuten eines Spiels gehören. Da muss er den Spielern klarmachen, wo es lang geht, damit die restlichen 80 Minuten in geordneten Bahnen ablaufen können“, weiß Lang aus seiner langjährigen Erfahrung. „Voraussetzung dafür ist, dass die Kommunikation mit allen Beteiligten eindeutig ist, er eine natürliche Autorität ausstrahlt und unparteiisch, gradlinig, hochkonzentriert und souverän das jeweilige Spiel leitet - und zwar von der ersten bis zur letzten Minute.“ Diese Ansprüche gelten nicht nur für ihn, sondernauch für die anderen Schiedsrichter im Fußballkreis. Denn Lang, der auch das dienstälteste Mitglied im Bonner Schiedsrichterausschuss ist, ist nicht nur aktiv auf dem Spielfeld im Einsatz, nein, er zeichnet als Schiedsrichter-Ansetzer seit 2004 dafür verantwortlich, dass jedes Spiel im Herren- und Damenbereich des Fußballkreises mit einem Schiedsrichter und, wo nötig, auch mit Linienrichtern besetzt ist. Bei mehr als 2.500 Partien pro Jahr ist das eine umfassende Aufgabe, die mit großem Zeitaufwand und viel Fingerspitzengefühl erledigt werden muss. Und in den jetzigen Corona-Zeiten, in der keine Spiele stattfinden, ist es für Lang eine Selbstverständlichkeit, den Kontakt mit seinen Schiedsrichtern aufrechtzuerhalten und sich um sie zu kümmern. Kein Wunder, dass ihm Jürgen Bachmann, Vorsitzender des Fußballkreises, mit Dank bescheinigt: „Er hat immer ein offenes Ohr für seine Schiedsrichterkollegen und ein wachsames Auge auf die Ansetzungen. Er ist, wie man bei uns sagt „ene Echte“, den ich sehr schätze und von dem ich hoffe, dass er uns noch lange erhalten bleibt.“ Seine sportliche Laufbahn begann der gebürtige Brühler 1970 beim SSV Rösberg als Torwart von der D- bis zur A-Jugend. Nach Auflösung des SSV Rösberg 2016 wechselte er zum SSV Bornheim und kann so heuer auch auf 50 Jahre Vereinszugehörigkeit zurückblicken. Eine kuriose Begebenheit ist Lang besonders in Erinnerung geblieben: Alemannia Brenig wollte am Kirmeswochenende aus nachvollziehbaren Gründen sein Heimspiel verlegen lassen aber die Gastmannschaft lehnte ab. „Als ich dann am Sonntag kurz vor 11 Uhr auf dem Naturrasenplatz eintraf, dachte ich gleich: Hier stimmt doch etwas nicht“, erinnert er sich. „Ein paar mehr oder weniger „Kirmesleichen“ standen da im Breniger Trikot auf dem Platz. Und dann sah ich das Malheur: Der Querbalken des einen Tores fehlte. So kamen die Breniger doch noch ihren Wunsch, das Spiel zu verlegen, erfüllt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“ „Ich hätte meinem tollen Hobby nicht so viele Jahre frönen können, wenn meine Ehefrau und meine beiden Söhne mich nicht vorbehaltlos unterstützt hätten. Dafür möchte ich meiner Familie an dieser Stelle einmal öffentlich herzlich Danke sagen.“ Und damit sind wir bei einem weiteren Jubiläum, dieses Mal sogar einem rheinischen: Denn am 5. Juni sind Jupp und Sylvia 33 Jahren glücklich verheiratet. Nicht vergessen sollte auch werden, dass der frühere Fernmeldebetriebsinspektor der Deutschen Telekom und jetzige Ruheständler im Dezember auch noch sein 60. Lebensjahr vollendet. Würde es die Corona-Beschränkungen nicht geben, käme Jupp Lang 2020 aus dem Feierngar nicht mehr heraus. Seinem Lebensmotto „De schöne Stunde nimmt us keene mii, der Driss kütt  von sällver“ wird er aber auch in den kommenden Jahren sicherlich treu bleiben.

(Autor: Werner Dierker, Lokalredakteur "Der Bornheimer")

 

 

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