Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) trauert um Franz Beckenbauer. Die deutsche Fußball-Legende ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben.
Der FVM-Präsident Christos Katzidis sagt: „Deutschland und der Fußball haben einen großen Sportler verloren. Franz Beckenbauer hat den Fußball als Spieler, Trainer und Funktionär entscheidend geprägt. Der Fußball-Verband Mittelrhein hatte auch unmittelbare Berührungspunkte mit dem "Kaiser". Im Jahr 1989 war Beckenbauer als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft in der Sportschule zu Gast und bereitete sich mit dem Team auf das Spiel gegen Wales vor.“
Das WM-Qualifikationsspiel gegen Wales im Müngersdorfer Stadion in Köln gewann die deutsche Mannschaft damals mit 2:1. Mit diesem Sieg qualifizierte sich Deutschland für die WM 1990, was die Grundlage für den Weltmeistertitel im Jahr 1990 in Italien war.
Franz Beckenbauer hat den Fußball in Deutschland wie kaum ein anderer beeinflusst. Neben dem Brasilianer Mário Zagallo und dem Franzosen Didier Deschamps ist Beckenbauer einer von drei Menschen, die als Spieler (1974) und als Trainer (1990) Fußball-Weltmeister wurden. 2006 gelang ihm ein Triple der besonderen Art: Als Chef des Organisationskomitees war Beckenbauer verantwortlich für die erfolgreiche Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Deutschland.
Nicht nur als Trainer gewann Beckenbauer die großen Titel. Auch als Spieler hat Beckenbauer alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Mit der Nationalmannschaft wurde er nicht nur Weltmeister, 1972 gewann er auch den EM-Titel. Bei diesen beiden Turnieren und insgesamt 50-mal führte er das DFB-Team als Kapitän aufs Feld. Als erster deutscher Fußballer absolvierte er mehr als 100 Länderspiele, 103 Einsätze für die DFB-Auswahl sind für ihn notiert. Zu seinen Erfolgen mit der Nationalmannschaft zählen daneben die Vize-Weltmeisterschaft 1966 und die Vize-Europameisterschaft 1976.
Franz Beckenbauer erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Im Jahr 2000 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts gewählt. Zweimal wurde ihm das Silberne Lorbeerblatt verliehen, zu den staatlichen Auszeichnungen gehört daneben das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der DFB machte Beckenbauer zum Ehrenmitglied und 1982 zum Ehrenspielführer. 2018 wurde er in die erste Elf der "Hall of Fame des deutschen Fußballs" des Deutschen Fußballmuseums aufgenommen.
